Ein dreifaches JA für den Glauben

Mit Zuversicht und Freundschaft ins spannende Erwachsenenleben.

Am 4. Mai tauchte die Schneerosenkirche in Hermagor in ein besonderes Licht. Mit viel Herzblut gestalteten Angelika Schwilk und ihre Tochter Kathrin gemeinsam mit den Müttern der Konfirmanden die festliche Dekoration, sodass die Kirche an diesem Tag zu einem noch strahlenderen Symbol von Hoffnung, Freude und gelebtem Glauben wurde.

Die Konfirmandinnen und Konfirmanden – drei junge Ladies und vier ebenso junge Burschen – haben sich in den vergangenen Monaten neben Schule und Alltag mit Entschlossenheit auf diesen besonderen Moment vorbereitet. Ihre Lernphase fand am 16. März im Toleranzbethaus in Watschig ihren krönenden Abschluss: In einer sehr persönlichen und beeindruckenden Präsentation, die zugleich als Eignungsprüfung verstanden werden soll, stellten sie ihr Können eindrucksvoll unter Beweis. Ihr engagierter Einsatz verdient aufrichtige Anerkennung und hinterlässt einen bleibenden Eindruck.

Sonja Prugger, Alina Weiss und Raphael Mayr bereicherten den Gottesdienst als talentiertes „Trio“ mit ihren Klavier- und Gesangsdarbietungen, die feierliche, moderne und fröhliche Klänge verströmten – unterstützt durch Dominik Lach, der für Ton und Technik verantwortlich war.

Diözesankantor Martin Lehmann reiste eigens aus Klagenfurt an, um mit seinen festlich-frohen Liedern an der Orgel diesen besonderen Anlass zu einem unvergesslichen Erlebnis zu machen und den Geist der Feierlichkeit mit jeder Note spüren zu lassen.

Lobe den Herrn, den König der EhrenOrgel: Diözesankantor Martin Lehmann – Gesang: Kirchengemeinde

Mit Hingabe leitete Pfarrer Reinhard Ambrosch – trotz seiner durch einen Unfall bedingten Einschränkungen – einen würdevollen Gottesdienst. Unterstützt von seiner Frau, Pfarrerin Veronika Ambrosch, die in den evangelischen Kirchengemeinden Treßdorf, Jenig und Kötschach tätig ist, verlieh er dieser Feier einen besonderen Glanz. In seiner bewegenden Ansprache erinnerte er daran, dass auch Jesus einst in einem vergleichbaren Alter den ersten Schritt des Glaubens wagte. Er erzählte von der Phase, in der Jesus im zarten Alter von zwölf Jahren Verantwortung für seinen Glauben übernahm – ein Moment, der uns dazu einlädt, uns zu fragen: „What would Jesus do?“ und uns zu inspirieren, den Glauben aktiv zu leben und immer wieder nach den großen Fragen des Lebens zu fragen.

Drei Wüsche überreichte unser Pfarrer den jungen Menschen die sie auf ihren Lebensweg begleiten sollen. „Wurzeln und Flügeln und Wurzeln“. Eine wunderschöne Metapher, die zwei zentrale Aspekte eines erfüllten Lebens miteinander verknüpft. Er wünscht ihnen einerseits stets im Gleichgewicht zu bleiben. Sie sollen fest in ihrem Glauben, in den Traditionen und in der Gemeinschaft verankert bleiben – denn ohne dieses sichere Fundament droht das Verhältnis zum Eigenen und Wesentlichen verloren zu gehen. Andererseits sollen sie die Freiheit besitzen, über den Tellerrand zu fliegen, sich kreativ und selbstbewusst weiterzuentwickeln und das Leben in all seinen Facetten zu erkunden. Das doppelte Hervorheben der „Wurzeln“ erinnert dabei daran, dass, egal wie hoch man fliegt, die Rückkehr in das eigene, stabile Fundament essentiell für ein dauerhaft erfülltes und verantwortungsbewusstes Leben ist. Dieses Gleichgewicht aus Verwurzelung und Fliegen – gleichzusetzen mit Stabilität und Offenheit, Sicherheit und Wachstum – ist eine kostbare Lebensweisheit, die den jungen Menschen Orientierung und Inspiration für alle zukünftigen Herausforderungen bieten soll. Vielleicht regt diese Metapher dazu an, immer wieder bewusst innezuhalten, die eigene Identität zu pflegen und gleichzeitig den Mut zu haben, die Welt in all ihren Farben zu entdecken.

Während die Patinnen und Paten die Kerzen entzündeten, wurde jeder Konfirmand mit einem persönlichen Konfirmationsspruch von Pfarrer Ambrosch gesegnet – ein Zeichen des Versprechens, diesen Weg des Glaubens weiterzugehen.

Dieses Fest der Konfirmation war weit mehr als nur ein feierlicher Augenblick: Es war der Beginn einer selbstbewussten Entscheidung für den Glauben, der Eintritt in eine Gemeinschaft, die ein Leben lang Halt gibt. Vor dem Taufstein, wo die Taufkerzen der Konfirmanden aufgestellt waren, erklang ein lautes, dreifaches „Ja“ – ein Bekenntnis, das nicht nur den eigenen Glauben, sondern auch die tiefe Verbundenheit mit den Eltern und Paten feierte.

Kurator Bachmann Armin unterstrich in seinen Grußworten die unschätzbare Bedeutung von Freundschaft im Leben. Er erinnerte daran, dass unsere jungen Konfirmanden von drei treuen Freunden begleitet werden – Gott, Jesus und dem Heiligen Geist –, die sie auf ihrem Weg ins Erwachsenenleben stets unterstützen. Mit humorvoll-leichten Worten ermunterte er sie, auch in Zukunft regelmäßig die Kirche aufzusuchen und den evangelischen Glauben und die christliche Freundschaft lebendig zu pflegen.

Kurator-Stellvertreterin Angelika Schwilk blickte mit großer Dankbarkeit auf die gemeinsame Zeit mit den Konfirmanden zurück. Mit Stolz erfüllte sie deren Weg und ihr bewusstes Ja zum evangelischen Glauben, das sie in der feierlichen Zeremonie bekräftigten – für sie, und nicht nur für sie, ein Moment voller Freude und tiefer Berührung.

Danke“ LiedOrgel: Diözesankantor Martin Lehmann – Gesang: Kirchengemeinde

Der Gottesdienst fand seinen feierlichen Abschluss im Rahmen des Heiligen Abendmahls. In einem innigen Halbkreis vor dem Altar des „Guten Hirten“ versammelten sich Konfirmandinnen, Konfirmanden und ihre Angehörigen um die Abendmahlsgaben in Empfang zu nehmen. Abschließend erklang das gesungene Vaterunser – ein Moment voller Andacht und Gemeinschaft. Mit dem Segen unseres Pfarrerehepaares fand der Konfirmationsgottesdienst seinen feierlichen Abschluss. Das „Trio“ verabschiedete die jungen Menschen mit dem Lied „Wir wünschen dir Liebe“ in ihren neuen Lebensabschnitt, während Martin Lehmann mit einem festlichen Orgelstück den feierlichen Auszug musikalisch untermalte. Mit Pfarrer und Kuratoren verließen die Konfirmanden die Kirche und gingen ihrem Weg entgegen, begleitet von Hoffnung und Zuversicht.

Außerhalb der Kirche verschmolzen Freude und Gemeinschaft zu einem lebendigen Miteinander. In ausgelassener Stimmung kamen Familien, Freunde und Gemeindemitglieder zusammen, um diesen wunderschönen Tag mit Erinnerungsfotos und herzlichen Momenten zu dokumentieren – ein Tag, der hoffentlich noch lange als Symbol für Glauben, Freundschaft und den Beginn eines bewussten Lebensweges in Erinnerung bleiben wird.

Wir danken herzlich, den Konfirmandinnen und Konfirmanden, dafür, dass sie mit ihrer Bereitschaft, den evangelischen Glauben auch weiterhin in ihrem Leben einen festen Raum einzuräumen und sich von ihm leiten zu lassen und damit einen bedeutenden Schritt in ihrer persönlichen Glaubensreise gegangen sind. Ihre Offenheit und ihr Engagement soll uns eine Bereicherung sein, die uns inspiriert und ermutigt.

Möge dieser Konfirmationstag euch Kraft schenken, euren Glauben weiter wachsen zu lassen und die wunderbare Reise zu gehen, die vor euch liegt. Jeder Schritt im Glauben ist ein Schritt in Richtung einer tieferen Verbundenheit zu Gott, zu Jesus und zum Heiligen Geist – eurer unerschütterlichen Begleitung, die euch stets zur Seite steht. Geht mit offenem Herzen und Zuversicht euren Weg und lasst euch von dem Licht des Glaubens führen!

zur Fotogalerie „Weißt noch

Im Namen der Evangelischen Kirchengemeinden Hermagor und Watschig möchten wir all jenen unseren herzlichen Dank aussprechen, die zum Gelingen dieser würdevollen und festlichen Konfirmationsfeier beigetragen haben:

Dem Trio, für die Begleitung durch Gesang und Klavier, unserem Diözesankantor Martin Lehmann für die wundervollen Orgelklänge, unserer Kurator-Stellvertreterin für die Begleitung und Betreuung der Konfis während ihrer „Lehrzeit“, Kathrin Simschitz für die Gestaltung und Dekoration der Schneerosenkirche, dem Kurator der Evangelischen Kirchengemeinde Watschig, Armin Bachmann, für seine launigen und motivierenden Worte, unserem Fotografen Hansi Jost und unserem schmerzresistenten Pfarrer Reinhard mit seiner hingebungsvollen Frau Veronika.

Hinweis in eigener Sache:

Unsere Musikaufnahmen sind so authentisch, dass selbst das Rauschen eine eigene Stimme bekommt! Ja, die Klangqualität erreicht vielleicht nicht die Höhen eines Konzertsaals – eher die gemütliche Akustik einer Kirchenecke mit Charme. Doch genau darin liegt ihre Magie: Sie spiegeln nicht nur die Atmosphäre der Kirche wider, sondern auch unsere menschliche Unvollkommenheit.

Wer Perfektion sucht, möge seine Ohren sanft zur Seite drehen – wer aber das echte Leben mit all seinen Tönen genießen will, ist hier goldrichtig. Und an alle Musiker: Wir wissen, euer Talent verdient eigentlich eine bessere Bühne, aber seht es als akustische Impressionismus-Kunst. Da hört man das Können vielleicht nicht glasklar, aber fühlen kann man es umso mehr!