Schneerosenkirche Hermagor

Gebaut von 1921-26, eingeweiht 11.7.1926

Die Kirche in Hermagor kam zu ihrem Namen, weil sie über Spenden durch Versand von Schneerosen in alle evang. Pfarrgemeinden in Österreich, nach Deutschland und Übersee mitfinanziert wurde.
Die Baukosten betrugen 680 Mio. Kronen. 480 Mio. davon wurden durch Handarbeit, Geldleistungen, Materiallieferungen von Gemeindegliedern u. a. erbracht.

Bauverlauf

  • 1921: 2500 m³ Aushub
  • 1926: Kupferdach (Turm) aus Patronenhülsen/Granatringen (vom 1. Wkr., 1200 kg an der Grenzfront zu Italien gesammelt)
  • 1932: eine Glocke (3500 kg schwer: zweitgrößte Kärntens)
  • 1941: vorgeschriebene Abgabe von Kupferfach und Glocke für Munitions-Herstellung (2. Wkr.)
  • 1949 u. 1955: 3 neue Glocken (830, 450, 220 kg) Installierung von elektr. Läutemaschinen
  • 1951: Kauf der pneumatischen, zweimanualigen Orgel, Fa. Dreher
  • 1992: Verlust der Kirchenstiege (wegen der Verbreiterung der Radniger Straße), dafür einen neuen Kirchenvorplatz
  • 1995: Eindeckung von Turm und Kirchenschiff mit Kupferblech, neuer Außen-Anstrich, neuer Heizkessel für die Luftheizung
  • 2001: 75-Jahr Jubiläum der Schneerosenkirche2016: 90- Jahr Jubiläum

Kleiner Kirchenführer

Sprüche auf dem Turm

Südseite: Welche (Stunde) wirdf die letzte sein?
Nordseite: Durch seine Wunden sind wir geheilt (Jes. 53,5)
Ostseite: Alles vergehet, Gott aber stehet (EG 449,8)
Westseite: An Gottes Segen ist alles gelegen (EG 352,1)

Lutherrose

Am Vorplatz befindet sich eine Lutherrose (auch über dem Torbogen);
Luther gibt seinem Wappen die folgende Bedeutung:

In einem roten (lebendigen Herzen)steht im Zentrum ein schwarzes Kreuz
(Jesu Tod in seinem ganzen Ernst),

umgeben von einer weißen Rose
(helle Freude an Gottes Gnade in Christus;
„Des Menschen Herz auf Rosen geht,
wenn`s mitten unterm Kreuze steht“)

Eingelegt in ein blaues Feld
(der himmlische Trost in Gott).

Das Ganze ist eingefasst in einen goldenen Ring
(Bild des Kommenden und ewig Bleibenden)

Das Schneerosen-Motiv findet sich an beiden Seiten des Eingangs und auch an den Kirchenlustern wieder.

Kirchentüre

Über der Kirchentüre: ein Christus-Monogramm mit den griechischen Bauchstaben X P für ChR(istus) und das A und O (s.Offgb. 1,8: in der Lutherübersetzung: „ Ich bin das A und das O…“/Gute Nachricht:“ Ich bin der Erste und der Letzte…“)
Das Gewölbe und die Bögen des Eingangsvorbaues sind aus Tuffstein (Jadersdorfer Klamm) – diese Steine sollen uns an die Geburtsgrotte in Bethlehem erinnern.
Jesus Christus ist in unsere Welt gekommen, um der Unsere zu werden. Zugleich ist er auch gekommen, damit wir auf diese Weise die Seinen werden. Deshalb verweilen wir in der Kirche, hören zu, sprechen das Glaubensbekenntnis, beten, loben Gott mit einem Lied.

Altar

Des Herrn Wort bleibet in Ewigkeit (1.Petr.1,25)

Das Altarbild, vom akad. Maler E. Lenard aus Villach, stellt uns den Guten Hirten vor Augen, der als Auferstandener uns nachgeht, uns durch Wort und Sakrament nahe bleibt, und uns mit seiner nachgehenden Liebe ermuntert, ihm nachzufolgen.
Der Bilderzyklus „von der Geburt Jesu bis zu Seiner Aufersstehung“ stammt vom äthiopischen Maler Taje Tesfaje, Addis Abeba, 2000.