So klingt Dankbarkeit – in Liedern, Worten und Herzen
Mit warmem Herbstlicht, klingenden Liedern und strahlenden Kinderlächeln feierten wir einen Erntedank – Familiengottesdienst voller Dankbarkeit. Unter dem Leitwort „Gott, ich will dir von ganzem Herzen danken und von deinen WUNDERN erzählen“ führten Pfarrer Reinhard Ambrosch, Lektorin Gudrun Steiner und Jugendreferent Samuel Zettler durch eine bewegende Liturgie, in der Jung und Alt miteinander verbunden waren.
Festlich geschmückte Erntekronen und liebevoll präsentierte Gaben von Feld, aus Garten und von den Obstbäumen und -sträuchern erinnerten sichtbar an die Fülle, die uns geschenkt ist.
Die Kinder der Kinderstunde aus Watschig gestalteten den Gottesdienst mit neugierigen Beiträgen und ehrlichen Gebeten, während Margit Müller an der Orgel und Gudrun Steiner an der Gitarre die Gemeinschaft musikalisch trugen.
Gemeinsam mit allen Gottesdienstbesuchern entstand ein lebendiges Fest. Ein Moment des Innehaltens, des gemeinsamen Danksagens und des Weitererzählens von den vielen kleinen und großen Wundern, die unseren Alltag erfüllen.
Für all jene, die beim Erntedank-Familiengottesdienst in Hermagor und Watschig nicht persönlich dabei sein konnten, und für alle, die diese besondere Feier noch einmal nachklingen lassen möchten, haben wir versucht den Gottesdienst nach dem Ablauf der Liturgie und inhaltlich erzählerisch, kindgerecht und lebendig aufzubereiten.
So laden wir euch ein, die festliche Stimmung, die berührenden Gedanken und die fröhlichen Stimmen der Kinder noch einmal mitzuerleben – als wäre man mittendrin. Beim Lesen könnt ihr spüren, was diesen Gottesdienst so besonders gemacht hat – die Freude, die warmen Worte, die Musik und die gemeinsame Dankbarkeit, die uns alle verbunden hat.
Wer jetzt lieber in Erinnerungen schwelgen möchte, kann in unserer Fotogalerie „Weiß’t noch“ eingefangene Augenblicke entdecken und so die Stimmung des Tages ganz entspannt nachspüren.
Zur Fotogalerie „Weiß’t noch“

Alle, die jetzt „dranbleiben“ und den Gottesdienst auf besondere Weise miterleben wollen, holen sich eine Tasse Kaffee, einen duftenden Tee oder ein Glas schönen Wein, lehnen sich zurück – und lassen sich von Worten, Musik und Bildern verzaubern. Erlebe den festlichen Erntedank-Gottesdienst einmal „auf eine andere Art und Weise“
Taucht ein in die Dankbarkeit, die Musik und die Freude dieses Tages und lasst euch neu inspirieren von der Botschaft:
Gott, ich will dir von ganzem Herzen danken und von deinen Wundern erzählen

Schon beim Eintreten war zu spüren, heute ist ein besonderer Tag. Die Luft war erfüllt von der Freude der Kinder, dem leisen Murmeln der Familien, dem Duft von frischem Obst und Getreide, das liebevoll als Erntegabe zum Altar gebracht wurde. Es war, als hätte jeder Einzelne ein Stück seines Alltags, seiner Mühe und seines Dankes mitgebracht.

Die Begrüßung war herzlich und offen. „Aller Augen warten auf dich, Herr, und du gibst ihnen ihre Speise zur rechten Zeit“, hieß es zu Beginn. Und tatsächlich: Es war ein Gottesdienst, der nicht nur die Fülle der Felder, sondern auch die kleinen und großen Wunder des Lebens in den Mittelpunkt stellte.
Besonders inspirierend waren die persönlichen Geschichten aus der Gemeinde. Da war Ingrid, die erzählte, wie plötzlich das Wasser im Haus versiegte. Erst als das Problem nach Tagen gelöst war, wurde ihr bewusst, wie selbstverständlich sie das Wasser sonst genommen hatte – und wie groß die Dankbarkeit ist, wenn es wieder fließt. Oder die Geschichte von Samuel, die er in Kamerun erlebte, wo Angst und Unsicherheit plötzlich durch eine unerwartete Begegnung und Hilfe in Geborgenheit und Dankbarkeit verwandelt wurden. Solche Momente, so wurde spürbar, sind wie kleine Wunder, die uns im Alltag oft verborgen bleiben.

Lied 272, Evangelisches Gesangsbuch | „Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen“
Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen; erzählen will ich all seine Wunder und singen seinem Namen. Ich lobe meinen Gott von ganzem Herzen; ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja
Ich danke meinem Gott von ganzem Herzen; erzählen will ich all seine Wunder und preisen seinen Namen. Ich danke meinem Gott von ganzem Herzen; ich freue mich und bin fröhlich, Herr, in dir. Halleluja!

Auch die Kinder waren eingeladen, auf Entdeckungsreise zu gehen: In der Kirche waren gelbe Kreise mit Buchstaben versteckt, die gemeinsam das Wort „Wunder“ ergaben. Es war ein schönes Bild dafür, dass Gottes Wunder manchmal gesucht und entdeckt werden wollen – und dass sie oft mitten unter uns sind.

Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.
Psalm 9, Vers 2

Lied: „Vater, ich will dich preisen, denn dein Wort ist wunderbar und vollkommen“
Refrain: Vater, ich will dich preisen, denn dein Wort ist wunderbar. Vater, ich will dich preisen, denn dein Wort ist wunderbar und vollkommen.
Jeden Morgen staun ich neu, was dein Wort enthält. Jeden Morgen staun ich neu, was dein Wort enthält.
Ich erkenne, dein Wort hält stets, was es verspricht. Ich erkenne, dein Wort hält stets, was es verspricht.
Ja, in Zeit und Ewigkeit hat dein Wort Bestand. Ja, in Zeit und Ewigkeit hat dein Wort Bestand.
Freude, Kraft, Mut, Zuversicht, all das schenkt dein Wort. Freude, Kraft, Mut, Zuversicht, all das schenkt dein Wort.
Die Predigt war wie ein Gespräch unter Freunden: „Danke“ – so hieß es – ist das kürzeste und vielleicht wirksamste Gebet, das wir sprechen können. Und wie oft vergessen wir im Alltag, Gott für die kleinen Dinge zu danken?

Wenn es um Wunder geht, lohnt sich ein Blick in die Bibel – besonders durch die Augen der Kinder. Pfarrer Ambrosch hat uns beim Erntedankgottesdienst mitgenommen auf eine Reise voller Staunen, Vertrauen und tiefer Erkenntnis: Die Geschichte vom Auszug des Volkes Israel aus Ägypten wurde kindgerecht und bildhaft erzählt – und sie ist aktueller denn je.
Vierzig Jahre lang wandert das Volk Israel durch die Wüste. Es erlebt Hitze, Hunger, Zweifel – und beginnt zu klagen. Doch gerade in dieser Not zeigt sich Gottes Fürsorge: Wachteln am Abend, Manna am Morgen. Fleisch und Brot mitten im Nirgendwo. Ein Wunder, das nicht nur satt macht, sondern Vertrauen schenkt. Gott hört das Klagen – und antwortet mit Güte.
Unser Pfarrer schlägt die Brücke zu unserem Heute: Ist nicht auch das Erntedankfest ein Wunder? Die Farben der Früchte, die Vielfalt der Formen, der Geschmack, der uns nährt – all das ist Ausdruck göttlicher Kreativität. Selbst die unbekannte Quitte wird zum Symbol: Für das Neue, das Überraschende, das Geschenk des Lebens.
Mit den Kindern wird überlegt: Was braucht es, damit etwas wächst? Samen, Wasser, Geduld – und Gottes Wirken. Denn das eigentliche Wachstum geschieht „ganz von selbst“, wie Jesus sagt. Unsere Aufgabe ist das Säen und das Vertrauen. Gott schenkt das Gedeihen.
„Danke“ – ein Wort, das oft vergessen wird, aber in seiner Tiefe alles umfasst. Pfarrer Ambrosch erinnert: Dank ist das erfolgreichste Gebet. Es heilt, es verbindet, es öffnet das Herz. Gerade in schweren Zeiten ist es wichtig, nicht nur zu bitten, sondern auch zu danken – für das, was war, was ist und was kommt.
Pfarrer Ambrosch erinnerte uns daran, wie leicht wir im Alltag vergessen, zu danken. Wie schnell wir jammern, wenn etwas fehlt, statt zu sehen, was alles da ist. Dabei ist „Danke“ vielleicht das schönste und kürzeste Gebet überhaupt
ein Gebet, das sofort bei Gott ankommt, ein Gebet, das heilt, weil es unser Herz öffnet, ein Gebet, das nachklingt – bei Gott und in uns selbst.

Er lud uns ein, wieder achtsamer zu danken – für die großen und kleinen Wunder, die uns täglich umgeben: für Gesundheit, Freundschaft, ein gutes Wort, eine Mahlzeit, einen neuen Anfang.
Die Predigt endet mit einer Einladung: Erzählt von euren eigenen Wundern. Von Heilung, Trost, neuen Freunden, offenen Türen. Gott wirkt – oft leise, oft überraschend, aber immer liebevoll. Und wenn wir davon erzählen, wird der Glaube lebendig.

Lied 617 Evangelisches Gesangbuch | „Vergiss nicht zu danken dem ewigen Herrn„
Vergiss nicht zu danken dem Ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan! Bedenke, was er dir Gutes getan, vergiss es nicht, Amen, Amen. Er hat dir vergeben die Sünde, er heilt dich von Krankheit und Schmerz. Er rettet dein Leben von Todesschuld, mit Güte krönt er dich neu.
Vergiss nicht zu danken dem Ewigen Herrn, er hat dir viel Gutes getan! Bedenke, was er dir Gutes getan, vergiss es nicht, Amen, Amen. Er sättigt mit Gutem dein Leben, er erneuert dich jung wie ein Adler. Er segnet dich, der dich erlöst, der gnädige, gütige Gott.
Wunder sind nicht nur Geschichten aus alten Zeiten. Sie sind mitten unter uns – in der Wüste wie im Alltag, in der Bibel wie im Garten. Und das Erntedankfest ist unsere Gelegenheit, innezuhalten, zu staunen und mit ganzem Herzen zu sagen: „Ich danke dem Herrn von ganzem Herzen und erzähle von allen deinen Wundern.“ Halleluja und Amen.
Mit einem Gebet hat uns Pfarrer Ambrosch zum Heiligen Abendmahl eingeladen:
Wir danken dir, lieber himmlischer Vater, für deinen Sohn Jesus Christus. Er ist der Bruder, der unsre Not treibt. Er ist der Freund, der uns versteht. Er ist der Hirte, der uns behütet. Er ist der Herr, der uns auf den Weg zum Leben bringt, wenn wir tun, was er uns geboten hat. Schenk überall da Frieden, wo Menschen wohnen, deinen Frieden, den du in Jesus Christus uns verheißen hast.
Das Heilige Abendmahl wurde als Zeichen der Gemeinschaft gefeiert – offen für alle, auch für Kinder und Gäste anderer Konfessionen. Es war ein Moment der Stille und des Friedens, in dem jeder für sich und doch alle gemeinsam Gott begegnen konnten.
In den Fürbitten wurde für Menschen gebetet, die das Gute im Leben gerade nicht sehen können, für Gesundheit, für einen guten Almsommer, für offene Herzen und einen fröhlichen Glauben. Gemeinsam wurde das Vaterunser gesprochen, und der Segen Gottes wurde jedem Einzelnen zugesprochen.

Mit dem Lied „Großer Gott, wir loben dich“ klang der Gottesdienst aus. Die Gemeinde wurde mit dem Wunsch entlassen, die erfahrene Dankbarkeit und die Geschichten von Gottes Wundern mit nach Hause zu nehmen – und sie im Alltag weiterzuerzählen.

Lied 331 Evangelisches Gesangbuch | „Großer Gott wir loben dich„
Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.
Alles, was dich preisen kann,
Cherubim und Seraphinen,
stimmen dir ein Loblied an; alle Engel, die dir dienen, rufen dir stets ohne Ruh’:
Heilig, heilig, heilig! zu.
So bleibt der Erntedankgottesdienst als ein Fest der Familie und der Gemeinschaft, der Dankbarkeit und der kleinen Wunder in Erinnerung – ein Tag, der Herz und Seele berührt und uns einlädt, auch im Alltag immer wieder innezuhalten und „Danke“ zu sagen.

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