Starke Wurzeln, lebendige Gemeinschaft
Seine Wurzeln reichen zurück bis in das 19. Jahrhundert, als evangelische Gemeinden im Zuge des 200. Todestages Gustav Adolfs von Schweden – einem gefeierten Verteidiger des protestantischen Glaubens – Geld sammelten. Ursprünglich war geplant, ein Denkmal für den schwedischen König zu errichten. Die Projektverantwortlichen entschieden sich jedoch, die Mittel gezielt einzusetzen: Sie unterstützten benachteiligte evangelische Gemeinden, vor allem in Böhmen, und förderten den Kirch- und Schulbau. So entstand die Gustav-Adolf-Stiftung, der Vorläufer des heutigen Gustav-Adolf-Vereins. Nachdem Kaiser Franz Joseph I. 1861 das „Protestantenpatent“ erließ – das den Evangelischen erstmals die Gründung eigener Vereine in Österreich erlaubte – wurden noch im selben Jahr die Gründungsdokumente des Gustav-Adolf-Vereins in der Zwölf-Apostel-Kirche in Wien-Gumpendorf unterzeichnet. Damit ist er der älteste in Österreich tätige Hilfsverein der Evangelischen Kirche.
Der Verein hat sich seither zum Ziel gesetzt, evangelische Pfarrgemeinden und Minderheiten zu unterstützen. Hierzu finanziert er unter anderem den Bau und die Erhaltung von Kirchen, Gemeindehäusern, Schulen, Kindergärten und diakonischen Einrichtungen. Zudem fördert er den Austausch und die Vernetzung innerhalb der evangelischen Gemeinschaft – etwa durch die Organisation von Gustav-Adolf-Festen,
die allen Beteiligten Raum für Begegnung und Austausch bieten. Somit trägt der Verein entscheidend zur Stärkung der religiösen Identität und zur Sicherung einer lebendigen, gemeinschaftlichen Infrastruktur der evangelischen Kirche in Österreich bei.
Lasset uns Gutes tun an allen Menschen, besonders aber an denen, die mit uns im Glauben verbunden sind.
Das jährlich stattfindende Gustav-Adolf-Fest in Österreich ist ein bedeutendes Ereignis im Kalender der evangelischen Gemeinden und dient als feierlicher Auftakt für den regionalen kirchlichen Austausch.
Die Feste werden von den Diözesen in Zusammenarbeit mit dem Gustav-Adolf-Verein (GAV) organisiert und stehen in der Tradition,
an den schwedischen König Gustav II. Adolf zu erinnern – einen wichtigen Verteidiger des evangelischen Glaubens im Dreißigjährigen Krieg. Dabei symbolisiert das Fest nicht nur die historische Bedeutung des Monarchen, sondern unterstreicht auch sein Erbe als Förderer religiöser Freiheit und gemeinschaftlicher Stärke.
In kreativ gestalteten Gottesdiensten, inspirierenden Predigten und abwechslungsreichen kulturellen Programmen begegnen wir einander – ob jung oder alt, ob altbekannt oder neu. In einer Welt, in der wir von unzähligen Möglichkeiten umgeben sind, vergessen wir manchmal, dass wahre Gemeinschaft und echte Inspiration nicht im digitalen Raum, sondern in persönlichen Begegnungen entstehen. Das Gustav-Adolf-Fest ist genau das – ein Ort, an dem alle willkommen sind, ohne Erwartungen, ohne Druck.
Musik, Kultur, spannende Diskussionen und Begegnungen mit Menschen, die den Horizont erweitern – all das erwartet uns. Und nein, man muss kein Kirchgänger sein, um dabei zu sein. Neugierde, offen für neue Perspektiven und bereit, das Gefühl von Verbundenheit zu erleben reichen vollkommen.
Wir erleben einen Tag, an dem Geschichte lebendig wird, Gemeinschaft uns trägt und jeder für sich vielleicht eine Seite von sich selbst entdeckt, die einem selbst noch gar nicht so bekannt war. Kommt vorbei und lasst euch überraschen – das Gustav-Adolf-Fest ist nicht Vergangenheit, sondern hat Zukunft.
